Wir öffnen die Türen zur Unendlichkeit

Mit unserem Auge können wir um die 6000 Sterne erkennen; mit einem Teleskop sehen wir über 10 Millionen Sterne und hunderte von Galaxien. Mit einem Blick in den Weltraum schauen wir in die Vergangenheit des Universums und in die Zukunft unserer Erde. Die Sternwarte bietet Schülern, Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit für einen Blick ins Universum.

Das Marien-Observatorium auf dem Köpfle in Oberkirch-Gaisbach öffnet wissbegierigen Schülern eine Welt des unendlichen Wissens und der unendlichen Fragen, denn diese möchten wir an die nächste Generation heranbringen. Die Familie von Schauenburg lädt Schulen und Universitäten auf 332m Höhe ein, den Mysterien des Universums auf den Grund zu gehen. Ob Gravitationswellen, das Raum-Zeit-Gefüge oder die Grundkenntnisse der Physik und unserer Existenz, all dies kann hier bei einem atemberaubenden Panaromablick auf die Burgruine Schauenburg und den Schwarzwald erörtert und erklärt werden. So vergisst man trotz der funkelnden Sterne niemals die Schönheit unseres Planeten.

Geöffnet nur für bildende Zwecke an Schulen oder Hochschulen.

Webcam Sternwarte

Blick vom Köpfle über Oberkirch

Historie und Technik

Die alten Gaisbacher erinnern sich vielleicht noch an die alte verfallene Rebschutzhütte. Sie wurde vermutlich im Jahr 1905 von Rudolph von Schauenburg und seiner Ehefrau Bertha auf dem kleinen Berg Köpfle in Oberkirch-Gaisbach errichtet. An dieser Stelle wurde nun eine neue Hütte erbaut - als achteckige stabile Holzkonstruktion mit 7m Durchmesser - konzipiert als Schützhütte und Schulungsraum im Erdgeschoss und einer Kuppel für ein Teleskop in der Dachkonstruktion. Die Idee dafür hatte der Enkel Ulrich von Schauenburg im Jahr 1996 nach dem Tode seines Vaters. Als Pilot in der zivilen Luftfahrt war er in dieser Zeit viel auf langen Nachtflügen unterwegs und schaute dabei oft in den klaren Nachthimmel, er war fasziniert vom Anblick der Sterne im Weltall.  Dabei entstand die Vision vom Bau einer Sternwarte daheim, ein Ort an dem man mit einem Teleskop in die Tiefe des Weltalls schauen kann. Junge aufgeschlossene Menschen sollten dort die Gelegenheit haben, zu erfahren, wie groß unser Sonnensystem ist und wo in den Weiten des Alls sich unser kleiner Planet Erde befindet. 

Der Planung des Projekts zusammen mit Architekt Jochen Schweiker und Bauleiter Erwin Wolf folgte die Baugenehmigung des Stadtbauamts Oberkirch unter der Leitung des damaligen Stadtbaumeisters Jochen Bosch.

Endlich im Sommer 2016 wurde nach Erdarbeiten mit dem Bagger von Hans Gieringer durch Herrn Treyer Firma Rendler die Bodenplatte und die 30cm dicke Betonsäule zur schwingungsfreien Aufnahme des Teleskops betoniert. Im Anschluss daran begann der Aufbau der Holzkonstruktion durch die Zimmerei Panter. Die Dachkonstruktion sollte in ihrer Neigung der Höhe dem später auf der Betonsäule montierten Teleskops angepasst werden - ein schwieriges Unterfangen.

Zur gleichen Zeit war die GFK-Kuppel (Dome) der Firma Technical Innovations Florida USA in einer großen Holzkiste unterwegs mit dem Containerschiff Kyoto-Express über den Atlantik nach Hamburg. Endlich in Gaisbach angekommen wurde der weiße Dome mit einem Durchmesser von 1,88m in der Werkstatt von Schloss Gaisbach unter der Leitung des Projektleiters Torsten Krökel endmontiert und im August 2017 auf das Dach der Sternwarte gehoben. Der 6ft Dome ist außen weiß - dies absorbiert die Sonnenstrahlen und schützt die empfindliche Teleskoptechnik dahinter - und innen dunkelblau.

Inzwischen wurde durch Fanny von Schauenburg Kontakt zu Oberkircher und Offenburger Schulen aufgenommen um Schüler und Lehrer für das Sternwarten-Projekt zu begeistern. Durch einen Zeitungsbericht von Rüdiger Keller ARZ ergaben sich Kontakte zu Lehrern aus der Umgebung, die nach Fertigstellung der Sternwarte dort Kurse für Astronomie abhalten wollen. Eine Gruppe von Schülern der Klosterschule und des Schillergymnasiums Offenburg installieren mittlerweile die IT der Sternwarte. Zielsetzung ist die technische Möglichkeit, über Internet Fernzugriff via Server-Sternwarte auf die Teleskop-Technik zu bekommen um beispielsweise die in einer sternklaren Nacht gemachten Aufnahmen einer Planetenfotografie auszulesen.

Durch die freundliche Unterstützung des Stefan Huber von den Stadtwerken Oberkirch wurde ein ausrangierter Laternenmast organisiert, um die Webcam der Sternwarte und die AllSkyCam zur Himmelsbeobachtung aufzunehmen. Unser Freund Simon Teufel wurde mit der Erstellung und Gestaltung der Webseite sternwarte-oberkich.de beauftragt. Richard Huber von der Schlosserei Hodapp kümmerte sich um die Fensterkonstruktion für den Schulungsraum im Erdgeschoss, hierbei soll ein Fensterelement so konstruiert werden dass es weit geöffnet werden kann um eine ganze Schulklasse unterzubringen. Eine filigrane Stahltreppe führt hoch zum abgetrennten Technikraum und Dome. Matthias Werling von SINOVA installierte die aufwändige Alarm- und Videotechnik. Er programmierte Makros zum Steuern der Luke zum Dome. Zum Anschluss Strom, IT und Alarmtechnik konnte die vorhandene Kabelinfrastruktur vom Backbone Schloss Gaisbach benutzt werden, die Hans Gieringer in weiser Voraussicht vor Jahren vom Schloss hoch zum Köpfle verlegt hat.

Bald kann Projektleiter Torsten Krökel die Skywatcher-Montierung und das Teleskop C11 auf die Säule montieren. Bei der Justierung wird mit Bogensekunden gearbeitet.

Nachdem nun die Skywatcher EQ8 Montierung auf die Bodenplatte der Betonsäule montiert wurde, musste die Montierung noch auf die Polarachse (Drehachse) der Erde ausgerichtet werden. Dazu wurde eine Hilfskamera auf den Polarstern gerichtet und die Montierung genau auf die Erdachse justiert. Das Teleskop Celestron C11 wurde auf die Montierung geschraubt und mit Gegengewichten ausgewuchtet um das Getriebe der Montierung zu schonen.

Inzwischen wurde am Teleskop montiert:

- CMOS Kamera ASI1600MM Pro mono gekühlt
- 5 fach motorisches Filterrad 50,4mm FIlter
- Autoguider Mini Camera ASI120MM
- Autofocus-Motor
- 2 Heizmatten mit Controller